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1. Neue und neueste Geschichte - S. 75

1880 - Dillenburg : Seel
noch fortwährend Auswanderungen von Protestanten aus Frankreich vorkamen, so nahm er dieselben gerne und hilfsbereit auf; so sollen im Jahre 1799 allein 15 000 Franzosen eingewandert sein. Man zählte 43 Gewerbe, welche mit diesen Einwanderern ins Land kamen; viele Gegenstände, welche früher aus Frankreich und Holland eingeführt werden mußten, wurden jetzt im Lande selbst verfertigt. Viele der Einwanderer gehörten den besser gestellten Klassen an und brachten also viel Vermögen ins Land, auch trugen sie zur Verfeinerung der Sitten bei. Friedrichs Gemahlin, Charlotte, war von hoher Verehrung für Künste und Wissenschaften erfüllt, und ihrem Einflüsse ist es wohl mit zuzuschreiben, daß Friedrich wissenschaftliche Anstalten gründete, so besonders die Universität Halle. Schon oben ist darauf hingewiesen worden, wie die Lehrer der evangelischen Kirche, ihre Geistlichen und die Professoren der evangelischen Theologie das grüne Feld des evangelischen Lebens in Werktätiger Liebe verlassen hatten und in die Wüste des unfruchtbaren Buchstabenglaubens gerathen waren und alle Andersdenkenden und Andersgläubigen verketzerten und anfeindeten. Diesem todten Glauben trat ein Mann, Philipp Jakob Spener, der aus Elsaß gebürtig und Hosprediger in Dresden war, gegenüber und forderte, daß die Frömmigkeit sich in einem wahrhaft christlichen Lebenswandel zeige. Darüber angefeindet, mußte er Dresden verlassen; Friedrich Iii. nahm ihn auf und ernannte ihn zum Hofprediger. Um dieselbe Zeit fing Speners Freund August Hermann Franke an, in Leipzig Vorlesungen über die Bibel zu halten, in welchen er aus Reinheit des Herzens, ernste Andachtsübungen, Demuth und Sittenreinheit drang; auch er wurde verfolgt und vertrieben; mit ihm verließ auch Christian Thomas ins, ein sehr gelehrter Doctor der Rechte, Leipzig; er hatte in einer von ihm herausgegebenen deutschen Zeitschrift gegen den Hexenglanben geeifert und war dann mit den Theologen, deren Lehren er als freisinniger Mann verwarf, in Streit gerathen; auch er ging nach Berlin und wurde dort gerne aufgenommen. Die Gelegenheit, diese gelehrten Männer um sich zu haben, benutzte Friedrich und gründete 1692 die Universität Halle. Tho-masins hielt die ersten Vorlesungen; 1694 wurde auch Franke nach Halle berufen und in demselben Jahre erfolgte die feierliche Eröffnung der Universität. Nach noch nicht zehn Jahren war die Zahl der Stndirenden in Halle auf 2000 gestiegen.

2. Neue und neueste Geschichte - S. 76

1880 - Dillenburg : Seel
— 76 — Unter den oben genannten Männern entfaltete besonders August Hermann Franke eine außerordentlich ausgebreitete und segensvolle Thätigkeit. Er war 1663 zu Lübeck geboren; seine Eltern zogen später nach Gotha. Franke verband mit herrlichen Gaben einen ausgezeichneten Fleiß, so daß er schon mit dem vierzehnten Jahre die Universität beziehen konnte; zu Kiel und Erfurt studirte er Theologie. Einst sollte er in Lüneburg über den Glauben prebigen, fand aber bei seiner Vorbereitung für die Predigt, daß derselbe ihm selbst fehle. Im inbrünstigen Gebete erflehte er von Gott den Geist des Glaubens und roarb erhört, und mm kannte er keinen höheren Berus, als den, anbeten der Führer zum Glauben zu sein. Gerne folgte er dem ftinfe nach Halle, roo er Lehrer an der Universität und Prediger in der Vorstabt Glauchau wurde. Da hatte er beim täglich Gelegenheit, die Noth seiner Gemeinbeglteber mit eigenen Angen zu sehen; besonbers machte ihm die Rohheit so vieler Kinder große Herzenssorge. Er speiste täglich eine Anzahl Arme und forderte sie auf, ihm ihre Kinder zum Unterricht zu schicken; letzteres aber war vergeblich. Da fand er einst in der in seiner Wohnung aufgehängten Armenbüchse sieben Guloen (12 M.); von biesem Gelbe fauste er eine Anzahl Bücher und nahm einen mittellosen Studenten an, der für drei Mars monatlich die armen Kinder unterrichtete. Bald farnert Bürgerskinber dazu, sein Hans würde zu klein. So wuchs die Sache sehr rasch; Franke nahm nun auch arme Kinder in sein Hans und an seinen Tisch; auch bereu Zahl wuchs; die Gaben flössen reichlich; auch das zu diesem Zwecke gekaufte Haus reichte nicht aus, und Franke begann die Erbauung eines neuen, das schon 1701 bezogen würde. Das war Franke's Waisenhaus; balb entstauben noch eine Armenschule, eine Bürgerschule, eine lateinische Schule und ein Seminar; baneben bestaub eine eigne Apotheke, eine eigne Buchbruckerei und Buchhandlung für die Schutanstalten. Als Frauke 1727 starb, unterrichteten an seinen Schulen etwa 180 Lehrer mehr als 2000 Kinder. e. Erwerbung der Königskrone. Zur Zeit Friedrichs Iii. herrschte unter den Fürsten vielfach Rangstreit; jeder wollte bei Versammlungen den Vorrang vor den anderen haben. Dies und die Friedrich Iii. ohnedies innewohnende Eitelkeit mögen die Veranlassung zu dem Streben Friedrichs nach der Königskrone gewesen sein. Schon Friedrich Wilhelm soll von Ludwig Xiv. aufgefordert worden sein, sich den Königstitel beizulegen, da ihn ja die Größe seines Landes dazu völlig berechtige. Dies letztere sah auch Friedrich Iii. ein, und sein Streben nach Rangerhöhung war in sofern auch nicht unberechtigt, als er damit sein Haus in der Erhöhung desselben einen Schritt weiter führte und so seinen Nachfolgern andeutete, zu dem erworbenen äußeren Rechte auch die Macht und das Ansehen hinzuzufügen. Die Gelegenheit zur Erwerbung der Königskrone war günstig, und Friedrich benutzte sie. In dem eben ausbrecheuden spanischen Erbsolgekrieg bedurfte der Kaiser der Hülfe Friedrichs, und letzterer sagte ihm zu, 10 000 Manu Hülsstruppen zu stellen, wenn der Kaiser in

3. Achtundzwanzig Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1883 - Dillenburg : Seel
28 war ein sehr tapferer und verständiger Mann. Kaiser Sigmund ernannte ihn zum Obergeneral im Kriege gegen die Anhänger des Hns in Böhmen; man nannte diese Hussiten. Sie siegten aber mehrere mal und fielen aus Rache in Brandenburg ein. Dort verbrannten sie viele Dörfer und plünderten das Land. Sie wollten auch die Stadt Bernau erobern. Aber wenn sie mit Leitern die Mauer zu ersteigen versuchten, so gossen ihnen die Burger von Bernau heißen Brei und kochendes Wasser auf die Köpfe und trieben sie so zurück. Da zogen die Hussiten von Bernau ab. Bald darnach wurden sie aus Brandenburg gejagt. Friedrich regierte sein Land sehr gut; er übte Recht und Gerechtigkeit, bestrafte die Bösen und Lasterhaften und unterstützte die im Kriege verarmten Bürger und Bauern. Auf Friedrich I. folgte dessen Sohn: Iv. Kurfürst Friedrich Ii., Eisenzahn. 1440—1470. (Sisenzahn heißt er wegen seiner Tapferkeit, Gerechtigkeit und beständigen Frömmigkeit. Er fügte die sogenannte Neumark zu Brandenburg hinzu. Friedrich W. hatte einen heftigen Streit zu bestehen mit den Städten Berlin und Köln an der Äpree. Diese wollten dem Kurfürsten nicht gehorchen und schlossen ihm die Thore vor der Nase zu. Die Bürger in Berlin wurden einst unter einander uneinig und einige riefen den Kurfürsten zu Hülfe. Dieser kam schnell mit 6000 Reitern und nahm die Stadt ohne Blutvergießen ein, weil er ein Thor offen fand. Jetzt baute aber der Kurfürst eine fürstliche Burg an der Spree. Friedrich zog in dieselbe und hielt von hier aus die Städte Berlin und Köln in Zucht und Ordnung. Auf ihn folgte sein Bruder: V. Kurfürst Albrecht Achilles. 1470^1486. Er war riesenmäßig groß, stark und tapfer, deshalb hat er den Beinamen Achilles. (So hieß ein berühmter Held Griechen- I lands.) Er hat mit der Stadt Nürnberg oft Krieg geführt.
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